Josef Katzlinger über Anna Hackl anlässlich der Vergabe der Ehrenmitgliedschaft

Liebe Anna!                   

Selig, die Frieden stiften…,

selig, die ein reines Herz haben…

… heißt es unter anderem in den Seligpreisungen beim Evangelisten Matthäus.

Ich weiß nicht, wie weit die Seligkeit bei Dir reicht, liebe Anna, ich weiß aber, wie sehr Du mein Herz, wie sehr Du unser Herz mit Deinem Wesen und Deiner Art berührt hast.

Kein Weg war Dir zu weit, um Deine Jugend-Erfahrungen „als Zeitzeugin der Ereignisse rund um die Mühlviertler Hasenjagd“, vor allem einer jungen Generation, zugänglich zu machen!

Entgegen mancher Unkenrufe Ewiggestriger, „die Vergangenheit doch endlich ruhen zu lassen“, hast Du auf Dein Engagement und Deine Courage gesetzt. Du hast dem UNVERGESSLICHEN in Deinem und unserem Leben seinen Platz gegeben … um NEUES darauf aufzubauen, denn: „Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten“.

So wurdest Du niemals müde zu zeigen, dass scheinbar unüberwindbare Lebensfeindlichkeit gleichzeitig auch immer die Chance auf den Beginn eines „neuen Miteinander“ in sich trägt. Dein wachsames Auge, auch auf die politische Entwicklung im Land gerichtet, war und blieb Dir dabei bis heute ein guter und treuer Ratgeber.

Liebe Anna, Du hast das Licht Deiner Familie, mit Deinem Dir ´eigenen Hoffnungsvermerk´ versehen. Du hast dieses Licht in unsere Zeit weitergetragen, als ein Friedens-LICHT, das wärmt und berührt, als ein Licht, das Zuversicht bringt und Mut macht auf seinem Weg „VON MENSCH ZU MENSCH“.

Die offenen Türen Deines Hauses und Deines Herzens wissen die Geschichte Deiner Bereitschaft zu erzählen: „SICH ZEIT ZU NEHMEN“ für all jene Menschen, die eine Begegnung, ein Gespräch oder einen Austausch mit Dir suchten und weiterhin suchen.

Du bist im Laufe vieler Jahre für mich und für uns von der ´perspektive mauthausen´ zur liebens-werten, Mut spendenden Freundin, Schwester und Mutter geworden. Du bist und warst bis heute für uns da, wann und wo immer wir nach Dir gerufen, Dich gebraucht haben.

Es ist schön zu wissen, liebe Anna, dass all Dein Leben eingebettet ist in Deinen Dir eigenen Frohsinn, Deinen Humor und Deinen spitzbübischen Schelm. Sie sind es, die Deinem Wesen und Deiner Seele ihren besonderen Glanz verleihen und uns gut verstehen lassen, dass auch ´steinige Wegstücke des Lebens´, mit dem einen oder anderen herzhaften Schmunzeln, wohl zu ertragen sind.

Und wenn Dich dereinst, jenseits aller Lebenstage, eine gute Freundin Deines schelmischen Frohsinns, die EWIGE NEUGIER, zur Rede stellen sollte: „Anna, was hast Du mit Deinem Leben gemacht?“, dann stimme ich Dir aus ganzem Herzen zu, wenn Du in der Sprache Deines ´unfassbaren Selbstverständnisses´ antwortest:

„ICH HABE MIT MEINEN GABEN, MEINEN MÖGLICHKEITEN UND MEINEN TALENTEN DAS GETAN, WAS ZU TUN WAR! WAS HÄTTE ICH AUCH ANDERES TUN SOLLEN?!“

Angelehnt an Hermann Hesse möchte ich in meinem und im Namen ALLER (die Dir auch gerne einen Liebesbrief schreiben würden) ein schlichtes DANKE sagen und Dich dabei in tiefer Freundschaft umarmen:

„Liebe ANNA,

 jeder Begegnung mit Dir wohnt ein Zauber inne,

der uns schützt,

der uns begleitet und

der uns hilft zu leben!“

                                                   Dein Josef

                                                      perspektive mauthausen